Hostel für behinderte Kinder in Bakhal

Bei den vielen Besuchen in Nepal haben wir immer wieder festgestellt, dass dort insbesondere behinderte Kinder keine Lobby haben und von den Familien aus Scham auch oft versteckt werden. Schon seit längerem wurden daher Überlegungen angestellt, wie wir  hier Hilfe leisten könnten, um diesen Kindern eine Perspektive für die Zukunft zu geben. Glücklicherweise verfügt der Verein über ein Gebäude in der Gemeinde Bakhal, in der Nähe des Krankenhauses. In diesem von dem Verein errichteten Haus war früher eine Healthpost untergebracht. Später diente es als Wohn- und Gästehaus für das Krankenhaus in Sankhe. Nachdem im Krankenhaus die Wohnungen für die Mitarbeiter fertiggestellt waren, wurden dort bereits schon erste Vorbereitungen für eine solche Behinderteneinrichtung vorgenommen. Bei einem dreiwöchigen Arbeitseinsatz im September/Oktober 2017 durch Mitglieder des Vereins, sowie mit Unterstützung nepalesischer Freunde, konnte die Einrichtung dann endgültig fertiggestellt werden. Entstanden ist ein großer Therapieraum, zwei Schlafzimmer für Jungen und Mädchen, eine Küche, Toilette, Dusche und 3 Wohn- und Aufenthaltsräume im Obergeschoß für die Mitarbeiter. Bei einem Tag der offenen Tür kamen bereits viele Eltern mit ihren behinderten Kindern und waren von der Einrichtung sehr angetan. Die anfängliche Scheu und Skepsis war schnell überwunden, und die Kinder haben sehr schnell Zutrauen zu uns gefunden. Die offizielle Eröffnung der Einrichtung fand dann im Frühjahr 2018 statt.

Bilder von der Entstehung des Hostels unter http://www.cewe-fotobuch.de/view/5c6dd97e4a67eeb00dc77a69baadf3dc

Seit diesem Zeitpunkt werden in dem kleinen Hostel sieben Kinder im Alter von 10-15 Jahren betreut. Die Kinder sind in der Regel für 2 Wochen im Hostel und im Wechsel für 3-4 Tage zu Hause bei ihren Eltern.  Die in dem Hostel tätigen nepalesischen Mitarbeiter arbeiten mit den Kindern nach ausgearbeiteten Therapieplänen. So werden die Kinder unter anderem mit Spielen und Bastelarbeiten pädagogisch gefördert. Zusätzlich erfolgt eine schulische Betreuung, um den Kindern die Grundformen des Schreibens und Lesens beizubringen. Mit Eifer und Spaß sind sie bei der Sache und haben dort, dank der hervorragenden Arbeit der Mitarbeiter, erstaunliche Fortschritte gemacht. Daneben kommt auch die körperliche Bewegung nicht zu kurz. Gemeinsam wird nachmittags Dreirad gefahren, Fußball- oder Volleyball gespielt. Hierzu gesellen sich oft auch Kinder aus der Nachbarschaft, sodass  mit dem Spiel eine echte Integration erfolgt.

Bilder von einem Tagesablauf im Hostel unter http://www.cewe-fotobuch.de/view/f10f234f10728c9159a16048f51af6a9

Die Finanzierung des Hostels erfolgte ausschließlich aus privaten Spendeneinnahmen und Patenschaften für die Kinder. 

Um die Kinder bei den Familien abzuholen und wieder zurück zu bringen wurde  dank der großzügigen Spende einer deutschen Versicherungsagentur im Jahr 2019 auch ein Fahrzeug angeschafft. Da das Fahrzeug als Ambulanzwagen ausgestattet ist, werden in Kooperation mit dem Krankenhaus auch notwendige Krankentransporte durchgeführt.

Die Aufnahmekapazität des  kleinen Hostels ist inzwischen leider erschöpft und teilweise auch sanierungsbedürftig. Im Mai und Juni war Nepal wieder von starkem Monsunregen mit heftigen Stürmen betroffen, die diesmal heftiger waren als in den vergangenen Jahren. Auch unser Hostel war betroffen. Das ohnehin schon marode Dach wurde dabei beschädigt. Mit einem finanziellen Zuschuss von der Bezirksverwaltung in Shuglagandaki konnten das Dach und die beschädigten Balkonbrüstungen erneuert werden. Dabei wurde das Hostel auch mit einem neuen Außenanstrich versehen und erstrahlt jetzt wieder in neuem Glanz. 

Für einen ursprünglich geplanten Neubau an anderer Stelle hatte uns die Kommunalverwaltung von Shuklandagaki in 2019 ein Grundstück in Aussicht gestellt. Dies hat sich leider zerschlagen, da das Grundstück für andere kommunale Zwecke benötigt wird.

Bei einem Besuch im Frühjahr 2022 wurden daher erneut Gespräche mit der Bezirksverwaltung geführt, die zugesagt haben, uns ein Grundstück neben dem bestehenden Grundstück, auf dem das jetzige Hostel steht, zu überlassen. Dort könnte ein zweites Gebäude errichtet werden um künftig mehr Kinder aufnehmen zu können.

Geplant ist daher ein Neubau in ähnlicher Größe wie das bestehende Hostel. In dem sollen ein weiterer Gruppenraum, ein Schlafraum, eine Küche und eine Dusche und WC untergebracht werden. Dass Obergeschoß stände optional für weitere Mitarbeiter zur Verfügung. Künftig soll das neue Behindertenheim aber vorrangig als Tageseinrichtung betrieben werden und Übernachtungen nur in Ausnahmefällen für Kinder mit weiten Anreisewegen angeboten werden. Nach Fertigstellung des Neubaus könnten dort zusammen mit dem bestehenden Gebäude ingesamt 12-15 Kinder betreut werden. Da mit dem Neubau zwei voneinander getrennte Häuser zur Verfügung stehen, ist auch die Trennung von Mädchen und Jungen besser gewährleistet.

Die Baukosten werden auf ca. 100.000 € geschätzt. 

Da wir für dieses Vorhaben nicht über die notwendigen finanziellen Mittel verfügen sind wir auf   Sponsoren und Spenden angewiesen, um dieses notwendige Vorhaben bald beginnen zu können. 

Hinweis!! Alternativ zu den Links zu Cewe,  hätten wir auch noch ein Bildervideo von dem Hostel

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